Offene Münchner Meisterschaft 2014

Gewichtheben: Internationale Offene Münchner Meisterschaft 2014

ESV stellt das stärkste Team und die beste Heberin

Bereits zum zwölften Mal richtete der ESV München Neuaubing die Stadtmeisterschaften im Gewichtheben aus. Als ‚offene‘ Veranstaltung bot der Wettkampf einer Rekordzahl von Startern nicht nur aus der Landeshauptstadt, sondern auch aus ganz Deutschland, der Schweiz, Polen und Österreich Gelegenheit, sich um den Titel des Münchner Meisters in den verschiedenen Gewichtsklassen zu bewerben.  Zudem versuchten sich einige Neulinge aus der boomenden amerikanischen Trendsportart Crossfit zum ersten Mal an einem traditionellen Gewichtheberwettkampf.

Bei den Männern zeigte der Bundesligaheber Hermann Voit von der TuS Raubling die beste Vorstellung des Tages mit 120kg im Reißen und 160kg im Stoßen in der Klasse -85kg, gefolgt von Josef Hesse vom AC Germania St. Ilgen aus Baden-Württemberg mit zwar 5kg mehr im Zweikampf als Voit, aber einem auch etwas höheren Körpergewicht, was Voit ganz knapp den Sieg in der Relativwertung einbrachte. Dritter wurde in der Gesamtabrechnung Alexander Narr vom AC Weiden (137kg Reißen/ 160kg Stoßen in der Klasse ?105kg), der jedoch zumindest in München studiert.

Bei den Frauen sicherte sich Platz Eins der Gesamtwertung Steffanie Metzger (Klasse -75kg) vom ESV Neuaubing mit 75kg im Reißen und 90kg im Stoßen. Knapp geschlagen wurde damit Katja Seitle vom Eichenauer SV (Klasse -69kg), die mit 70kg im Reißen und ebenfalls 90kg im Stoßen lediglich das Pech hatte, vor ihrer Konkurrentin an die Hantel zu müssen, sodass diese auf die Vorlage reagieren und die zum Sieg nötige Last auflegen lassen konnte. Dritte war Veronika Ferg vom KSC Attila Dachau (Klasse +75kg: 72kg/90kg).

Die Mannschaftswertung konnte mit dem ESV München Neuaubing der Gastgeber vor dem KSC Attila Dachau und der TG Landshut auf den Plätzen zwei und drei für sich entscheiden.

Außerdem an den Start für den ESV Neuaubing ging Routinier Walter Eicher, der ordentliche 55kg im Reißen und 80kg im Stoßen auf die Bühne brachte und dritter Münchner Meister -69kg wurde. Für Nicolas Hoffmann reichte es eine Klasse darüber -77kg mit glatten 200kg im Zweikampf (90kg/110kg) zu Platz 4. Quereinsteiger Stefan Heinrich bewies in derselben Klasse, dass Gewichtheben als eine technisch anspruchsvolle Schnellkraftsportart fern aller Kraftmeierei auch für Athleten jenseits des Jugendalters – kompetente Anleitung voraus gesetzt – noch erlernbar ist: Er riss in seinem zweiten Wettkampf in einem sauberen Versuch 55kg und stieß 70kg.

Seine Ehefrau Renate Heinrich wurde sogar Zweite in der Frauenklasse -58kg (35kg/45kg) hinter ihrer Vereinskameradin Veronika Berger, die nach einer längeren Verletzungspause mit 50kg im Reißen und 60kg im Stoßen zwar noch nicht wieder an ihre alten Bestleistungen herankam, aber einen guten Aufbauwettkampf ablieferte.

Starke Nerven kann man dem in der Klasse -94kg startenden Florian Sperl, aber auch seinem Publikum quittieren: Der Heber konnte nach 110kg im Reißen zwar im ersten Versuch 140kg Stoßen, dann jedoch die verhältnismäßig geringe Erhöhung um 3kg im zweiten Versuch bereits im Umsatz nicht fixieren. Trotzdem forderte er im dritten Versuch nach dem Motto ‚Alles oder Nichts‘ die für den Klassensieg nötigen 153kg, welche er erstaunlich mühelos bewältigte und damit Gold absicherte. Peter Weinreich verbesserte in derselben Klasse seine persönlichen Bestleistungen erheblich auf 189kg (79kg/110kg) im Zweikampf.